Mit zu fast zu wenig Stoff habe ich mir in den letzten Wochen so nebenher für die Spätsommertage noch ein Kleid genäht. Knapp ging es zu bei diesem Unternehmen und ohne den dazu passenden Unterrock wäre das Kleid tatsächlich viel zu kurz geraten. Andererseits braucht es diesen tatsächlich, denn der Stoff ist leicht durchscheinend.
Hundert Prozent glücklich bin ich noch nicht damit - also mit dem Kleid als solchem schon - aber nicht mit der Tragen. Weil das Kleid nämlich die Angewohnheit hat beim Gehen oder Radfahren nach oben zu wandern und der Unterrock dann immer länger unten raus guckt. Und weil das Längenverhältnis der Stoffe für meinen Geschmack dann nicht mehr stimmt. Irgendwie wirkt so ein langes Unterrockteil seltsam. Die Proportionen verschieben sich. Aber nur stehen oder sitzen geht grad mal eben für's Foto aber nicht für's wirkliche Leben.
Ich werde versuchen, den Unterrock im Kleid innen mit kleinen Stichen zu fixieren und auch seitlich am Saum. Vielleicht hilft das schon.
Davon mal abgesehen gefällt es mir gut.
Ich hatte ja auch lange genug überlegt, was aus dem Stoff mal werden könnte. Was mir vorschwebte passte mengenmäßig nicht und was gepasst haben würde, wollte ich nicht. Bis ich mir überlegte, den Schnitt an den Stoff anzupassen, also entsprechend zu verändern. Da hatte ich plötzlich eine kleine Auswahl, die mir gefiel und schließlich steuerte ich mit den richtigen Überlegungen auf Simplicity 4456 zu.
Der Schnitt ist eigentlich ein 40er-Jahre-Nachthemd, dem ich vor zwei, drei Jahren begegnete und den ich mit leichten Abwandlungen nun zum dritten mal genäht habe. Die Länge musste gekürzt, der Ausschnitt vereinfacht bzw. verändert und die Ärmel aus Stoffmangel "verkleinert" werden, das Kleid besitzt jetzt Onion-Knoten-Kleid-Ärmelchen. Und einen Unterrock.
Nach langer Sommerpause ist heute wieder MeMadeMittwoch, heute mit Frau Wiebke von "Kreuzberger Nähte". Ich freue mich, dass es nach erholsamer Sommerpaues wieder losgeht.